Stefanie Gebauer

Stefanie Gebauer

geb. Bulla
* 04.04.1921
† 04.12.2010 in Erlangen
Erstellt von Neue Westfälische Zeitung
Angelegt am 15.12.2010
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Nachruf Neue Westfälische

16.12.2010 um 07:48 Uhr von Neue Westfälische

Bielefeld. Sie galt politisch als durchsetzungsstark, trug einen herben Charme und war konsequent in ihrer katholisch-christlichen Überzeugung: Stefanie Gebauer ist im Alter von 89 Jahren bei ihrer Tochter Christina in Erlangen gestorben. Von 1961 bis 1975 gehörte sie als Mitglied der CDU-Fraktion dem Rat der Stadt Bielefeld an.

Gebauer war Wirtschaftsjournalistin. 1921 in Berlin geboren, studierte sie Wirtschaftswissenschaften und kam 1950 mit ihrem Ehemann, Dipl.-Volkswirt Christian Gebauer (? 2003), der von 1956 bis 1984 IHK-Geschäftsführer in Bielefeld war, nach Herford. Beide arbeiteten dort zunächst in einer Bekleidungsfirma.

Stefanie Gebauer war zeitweise auch stellvertretende Frakionsvorsitzende im Rat der alten Stadt Bielefeld (bis 1973). Ihr kommunalpolitischer Schwerpunkt lag neben der Schulpolitik im Gesundheitswesen. Viele Jahre war sie Vorsitzende des Gesundheits- und Krankenhausausschusses, der damals, nach dem Wiederaufbau, half, die medizinische Versorgung des Städtischen Krankenhauses zu einer zeitgemäßen Klinik auszubauen. Auch die Vorbereitungen für den Klinikneubau beschäftigten die Politiker damals bereits ausgiebig.

Mit viel Einfühlungsvermögen widmete sich die Verstorbene der frühkindlichen Betreuung, u. a. bei Hör- und Sehschäden. Nachdem bundesgesetzlich der § 218 dahingehend geändert worden war, dass in den Städtischen Kliniken auch Abtreibungen erlaubt waren, legte die Kommunalpolitikerin ihren Ausschussvorsitz nieder. Sie verzichtete auch auf eine erneute Ratskandidatur.

Ein führender CDU-Funktionär nannte Stefanie Gebauer rückblickend ,,eine streitbare und konservative Kommunalpolitikerin mit Rückgrat“.

21 Jahre lang, bis 1986, stand Stefanie Gebauer auch an der Spitze des Katholischen Bildungswerks Bielefeld. Dort kümmerte sie sich über den Verein ,,In Via“ engagiert um die Mädchensozialarbeit. Gemeinsam mit ihrem Ehemann arbeitete die Kommunalpolitikerin und Katholikin in weiteren Laiengremien ihrer Kirche mit. Außerdem war sie lange Mitglied des Bundesarbeitskreises Medien der CDU-Frauenvereinigung.

Gedenkkerze

NW-Trauer

Entzündet am 15.12.2010 um 13:59 Uhr