Rudolf Meinert

Rudolf Meinert

* 22.05.1921
† 14.02.2011 in Bielefeld
Erstellt von Neue Westfälische Zeitung
Angelegt am 16.02.2011
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Nachruf Neue Westfälische

18.02.2011 um 08:45 Uhr von Neue Westfälische

Ein Leben für die Kinder und die Schule

Wenn sich das Thema Kinder 89 Jahre lang durch ein Leben zieht, dürfte dieses erfüllt gewesen sein. So bei Rudolf Meinert, der jetzt im Alter von 89 Jahren gestorben ist. Meinert wollte als Kind Puppendoktor werden, forschte über Kinder, hatte eigene Kinder - das Wohl der Kinder lag ihm immer am Herzen.

Er entwickelte als Erster gezielte Tests zur Schulreife, die noch heute Standard sind. Nach seinem Abitur am Ratsgymnasium studierte er Medizin in Göttingen und Düsseldorf - und kehrte dann zurück nach Bielefeld. Hier arbeitete er im Kinderkrankenhaus in Bethel, dann, ab 1951, im Gesundheitsamt der Stadt. Dort sah er 18 Jahre lang jedes Bielefelder Kind - mindestens einmal: bei der Einschulungsuntersuchung. Sie wurde sein Spezialgebiet.

Meinert schuf präzisere Untersuchungen der Motorik bei Schulanfängern. Er sagte dazu einmal: „Diese sind notwendig, um noch vor der Einschulung erkennen zu können, ob ein Kind bereits die Fähigkeiten besitzt, in eine Schule zu gehen oder nicht. “ Kann ein Kind auf einem Bein stehen und über die Lücke zwischen zwei Kästen gehen? „So kann man feststellen, wie ausgeprägt das Selbstvertrauen und der Mut des Kindes sind“. Auch für die Feinmotorik entwickelte er neue Tests. Und er achtete immer auf das Gesamtbild, das ein Kind abgab.

1958 wurde er zum Vorreiter der Motorikforschung bei Kleinkindern mit der Forschungsarbeit „Der Schritt ins Schulleben“. Neun Jahre später ging Meinert für zwei Jahre Gesundheitsministerium nach Bonn, war dann von 1971 bis 1988 an der Fachhochschule Bielefeld im Fachbereich Sozialwesen als Sozialmediziner lehrend tätig. Professor Rudolf Meinert lehrte dort auch noch nach Erreichen der Altersgrenze.

Gedenkkerze

NW-Trauer

Entzündet am 16.02.2011 um 15:15 Uhr

Neue Westfälische

vom 16.02.2011