Martin Meya

Martin Meya, der ehemalige Leiter des Ceciliengymnasiums ist im Alter von fast 85 Jahren gestorben. Wie erst jetzt bekannt wurde, starb er bereits am Pfingstsonntag.

Meya stammte aus Königsberg (Ostpreußen), wo er auch zur Schule ging und während des Krieges sein Abitur bestand. Danach wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und an der Ostfront schwer verwundet.

Nach seiner Genesung studierte er Deutsch, Französisch, Geschichte und Pädagogik in Tübingen, Münster und Paris.

Er wurde am Studienseminar Münster ausgebildet und unterrichtete nach dem zweiten Staatsexamen von 1954 bis 1974 am Bielefelder Ratsgymnasium. Seit 1972 war er am Studienseminar Bielefeld mit der pädagogischen Ausbildung der Referendare betraut.

1974 wurde er zum Direktor des Ceciliengymnasiums gewählt, das er erst verließ, als er 1990 seinen Ruhestand erreicht hatte. Meya war mit ganzem Herzen als ausgewiesener Pädagoge tätig und hatte ein offenes und Verhältnis zum Kollegium und zur Elternschaft. Die Schüler nannten ihn nach Aussagen von Kollegen "Vater des Ceci".

In seine Amtszeit fielen das beginnende Mitspracherecht von Schülern und Eltern, die Erweiterung des Fächerkanons durch Spanisch, Pädagogik und Informatik und der Zuzug vieler Spätaussiedler aus Polen und Russland, für die er sich besonders einsetzte. Außerdem setzte er sich für die Aufnahme von partnerschaftlichen Verbindungen zu Schulen im Ausland ein, besonders zu Tarbes in Frankreich. Die Förderung der musikalischen Tradition der Schule lag ihm am Herzen. Meya war literarisch hoch gebildet. Außerdem gehörte er viele Jahre dem Presbyterium der Paul-Gerhardt-Gemeinde an.

Da das Ceciliengymnasium neben dem Ratsgymnasium Partnerschule der ehemaligen Gymnasien im ostpreußischen Gumbinnen ist, setzte er sich immer dafür ein, die Erinnerungen an dieses Gebiet und seine Menschen an die Schüler weiterzugeben. In den letzten Jahren lebte er krankheitsbedingt sehr zurückgezogen und musste auf seine geliebten Spaziergänge verzichten.