Maria Westerhorstmann

Maria Westerhorstmann

geb. Lütkewitte
* 27.05.1952
† 11.02.2012 in Delbrück
Erstellt von Neue Westfälische Zeitung
Angelegt am 13.02.2012
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Nachruf Neue Westfälische

13.02.2012 um 16:55 Uhr von Neue Westfälische

Trauer um Landtagsabgeorndete

Paderborn/Delbrück (lä).Die Landtagsabgeordnete Maria Westerhorstmann ist tot. Sie erlag im Alter von 59 Jahren ihrem langen Krebsleiden. Seit 2005 saß die gebürtige Delbrückerin als direkt gewählte Abgeordnete für die CDU im Landtag.

Westerhorstmann, aufgewachsen auf einem Hof in Westenholz und seit 1972 gemeinsam mit ihrem Ehemann Ferdi Unternehmerin im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb, galt als Politikerin mit viel Gespür für die Interessen der Menschen auf dem Land. Politisch engagiert war die Mutter dreier erwachsener Kinder seit Jahrzehnten, arbeitete seit Ende der 70er Jahre aktiv im Westfälisch-Lippischen Landfrauenverband mit. Mehrere Jahre war sie Vorsitzende des Landfrauenverbandes OWL. 1993 trat die Bäuerin der CDU bei. Bei der Landtagswahl 2005 errang sie ein Direktmandat im Landtagswahlkreis Paderborn I. und verteidigte es 2010 mit über 57 Prozent der Erststimmen. Im Landtag war Westerhorstmann Sprecherin des Ausschusses für Frauenpolitik.

Paderborns Landrat Manfred Müller (CDU) nannte Westerhorstmann einen „Glücksfall für die Menschen in Paderborn“. Sie habe viel Integrationskraft, Bodenständigkeit und Glaubwürdigkeit besessen.

Feines Gespür für die Menschen

Kreis Paderborn/Delbrück. Maria Westerhorstmann hat im Alter von nur 59 Jahren ihren jahrelangen Kampf gegen den Krebs verloren. Am Samstagmorgen um 7.30 Uhr starb die Delbrücker CDU-Landtagsabgeordnete auf dem Heimeshof in D<CF32>elbrück im Kreise ihrer Familie. Sie hinterlässt ihren Ehemann und drei erwachsene Kinder.

Aufgewachsen im ländlich geprägten Westenholz, heute ein Stadtteil Delbrücks, war sie von kleinauf vom Leben im ländlichen Raum geprägt. Nach dem Volksschulabschluss 1966 absolvierte sie bis 1969 eine Lehre der ländlichen Hauswirtschaft, und von 1969 bis 1970 besuchte sie die Abteilung Hauswirtschaft der Landwirtschaftsschule. Von 1970 bis 1972 arbeitete sie im elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb. Ab 1972 war sie Mitunternehmerin im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb auf dem traditionsreichen Heimeshof an der Seite ihres Mannes Ferdi Westerhorstmann.

Bereits früh galt ihr Interesse der Rolle der Frau in der Gesellschaft im Allgemeinen und in der Landwirtschaft im Besonderen, und so trat sie 1979 dem Westfälisch-Lippischen Landfrauenverband bei. Seit 1990 gehörte sie dem Vorstand des Kreislandfrauenverbandes Paderborn an, dessen Vorsitz sie von 1994 bis 2002 innehatte. Im gleichen Jahr übernahm sie den Vorsitz des Landfrauenverbandes in Ostwestfalen-Lippe für vier Jahre.

1993 trat die Bäuerin der CDU bei. Seit 2001 war sie Mitglied des Kreisverbandes Paderborn der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU. 2002 wurde die Delbrückerin zur stellvertretenden Vorsitzenden des CDU-Kreisverbandes Paderborn gewählt. Vier Jahre später führte sie als Nachfolgerin von Gerhard Wächter den mitgliederstarken Kreisverband bis zum Dezember 2010.

Von 2003 bis 2006 war Maria Westerhorstmann Vorsitzende des Bezirksverbandes Ostwestfalen-Lippe der CDU-Frauen-Union.

Bei der Landtagswahl 2005 in Nordrhein-Westfalen errang die Politikerin ein Direktmandat im Landtagswahlkreis Paderborn I. Sie zog damit am 8. Juni 2005 als CDU-Abgeordnete in den Landtag Nordrhein-Westfalen ein. Bei der Landtagswahl am 9. Mai 2010 verteidigte sie souverän ihr Direktmandat im Wahlkreis mit über 57 Prozent der Erststimmen. Viele Menschen schätzten die Verstorbene wegen ihres Gespürs für Anliegen und Sorgen der Menschen des ländlichen Raums.

Obwohl sie bereits seit Jahren unter ihrer Krebserkrankung litt, war Maria Westerhorstmann eine Powerfrau, die sie nicht unterkriegen ließ. Ihre politischen Arbeitstage dauerten nicht selten von 5 bis 23 Uhr. Der Heimeshof, bereits im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt und seit 1865 im Familienbesitz, war dabei ihr Ruhepol und ihr Andockpunkt. Auf der Wiese nahe am Ferkelstall fand sie Ruhe und, wie sie selbst einmal sagte, ihr kleines Paradies. Auf dem Heimeshof waren die große Politik fern und die Familie ganz nah.

Im Düsseldorfer Landtag war Maria Westerhorstmann Sprecherin des Ausschusses für Frauenpolitik. Zudem war sie ordentliches Mitglied des Ausschusses für Generationen, Familie und Integration und der Enquetekommission "Chancen für Kinder - Rahmenbedingungen und Steuerungsmöglichkeiten". Sie war darüber hinaus stellvertretendes Mitglied im Hauptausschuss des Landtages sowie im Petitionsausschuss und im Ausschuss für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Als Mitglied des Landtages war Westerhorstmann unter anderem auch Mitglied des Rundfunkrates des Westdeutschen Rundfunks.

In ersten Stellungnahmen zum Tode von Maria Westerhorstmann würdigten Politiker die verstorbene Abgeordnete als Glücksfall für die Menschen im Kreis Paderborn. Vor allem ihre Integrationskraft, Bodenständigkeit und Glaubwürdigkeit wurden dabei immer wieder gerühmt.

Gedenkkerze

NW-Trauer

Entzündet am 13.02.2012 um 09:03 Uhr

Neue Westfälische

vom 13.02.2012