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Heinz Funk

* 29.04.1916 in Bielefeld
† 09.11.2009
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nw-Trauer.de Redaktion, 33602 Bielefeld

29.09.2010 um 14:53 Uhr von NW / WB

Gefahrenabwehr und Gewährleistung von Sicherheit waren Richtschnur für Polizeipräsident a. D. Heinz Funk. Gebürtig aus Brauweiler im Rheinland starb Funk im Alter von 93 Jahren in Bielefeld. Von 1966 bis 1981 stand er an der Spitze der Bielefelder Polizei.

"Polizeiarbeit muss das Risiko für Kriminelle verdichten", charakterisierte Funk seine Arbeit. Er plädierte für "radikale Strafverfolgung", wollte die Arbeitskraft der Polizeibehörde - damals am Kesselbrink - so bündeln, "dass wir alle Kriminellen kriegen". Abschreckung stand im Vordergrund.

Geboren während des Ersten Weltkriegs wurde der junge Mann bald nach Abitur, Arbeitsdienst und Berufsbeginn beim Amtsgericht Düren als Soldat im Zweiten Weltkrieg eingezogen. Abkommandiert zum Feldgericht nach Prag, lernte Heinz Funk dort seine spätere Ehefrau Herta kennen, heiratete 1941. 2006 feierte das Paar in Kirchdornberg Eiserne Hochzeit.

Zurückgekehrt aus Kriegsgefangenschaft, arbeitete der junge Mann zunächst bei der Staatsanwaltschaft in Köln, brachte es dort bis zum Oberamtsanwalt. Parallel zu seiner beruflichen Laufbahn begann der Beamte in Brauweiler eine politische Karriere im Gemeinderat in der Fraktion der FDP.

Durch Mitarbeit in überregionalen Fachgremien wurde der damalige NRW-Innenminister Willi Weyer auf den Parteifreund aufmerksam. 1966 ernannte er Funk zum Polizeidirektor in der Stadt Bielefeld. Nach der Kommunalen Neugliederung 1973 und der dadurch bedingten Verschmelzung der Kreispolizeibehörde Bielefeld mit der Direktion Bielefeld zum Polizeipräsidium mit mehr als eintausend Bediensteten, rückte Funk als Präsident an die Spitze von Schutz- und Kriminalpolizei. Und hatte personell und sachbezogen viel Raum, zu gestalten. Zum Teil für den gesamten Regierungsbezirk.

Zu den damaligen Neugründungen gehörte die Sonderkommission zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität sowie ein Mobiles Einsatzkommando. Heinz Funk, der seine exponierte Stellung ebenso ernst wie wichtig nahm, verhielt sich parteipolitisch unabhängig. Er scheute keine Kritik und wurde selbst oft öffentlich kritisiert.

Unvergessen bleibt sein Kampf gegen Straßenkriminalität ebenso wie gegen vermehrten Rauschgiftkonsum im Nachklang der 68er Jahre. Da sein Sohn damals selbst ein tragisches Opfer geworden war, wurde der Kampf des Bielefelder Polizeipräsidenten auf diesem Gebiet zu einer Art missionarischem Auftrag. Die Hoheit des Staates und die Unversehrtheit seiner Bürger waren höchstes, schützenswertes Gut.

Auch präsidiumsintern galten bei dem Rheinländer strenge Regeln. Beamte, die in der Öffentlichkeit ohne Dienstmütze auffielen oder aus privaten Gründen an einer Pommesbude anhielten, wurden ermahnt. Funk wollte auch nicht, dass "die Polizei" - bräsig im Streifenwagen sitzend - durch belebte Fußgängerstraßen fuhr statt bürgernah Streife zu gehen.

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