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Nachruf Neue Westfälische
29.09.2010 um 16:07 Uhr von Neue WestfälischeZu ihrem 87. Geburtstag im Januar ließ die Bielefelder Historikerin Gertrud Angermann die Leser der Neuen Westfälischen noch an ihrem Wissen über die Geschichte der Poesiealben teilhaben. Anfang der 1970er Jahre hatte sie sich wissenschaftlich mit diesem Thema beschäftigt. In der Nacht zum Montag ist die Studiendirektorin a. D. gestorben.
In der Region hat sich die Pädagogin mit vielen Veröffentlichungen zur Volkskunde und Regionalgeschichte einen Namen gemacht. 1951 hatte sie mit einer wissenschaftlichen Arbeit über das Urkundenwesen der Grafen von Ravensberg promoviert.
Seit 1954 war sie als Lehrerin am Ceciliengymnasium tätig und mehr als 20 Jahre für die Ausbildung von Referendaren im Fach Geschichte verantwortlich.
Zudem gehörte sie dem Vorstand der Volkskundlichen Kommission für Westfalen sowie dem Beirat des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg an.
1993 wurde sie zum Ehrenmitglied des Historischen Vereins ernannt, der damalige Vorsitzende Eberhard Delius würdigte ihr Engagement seinerzeit mit diesen Worten: "Häufig sind es die kleinen, scheinbar nebensächlichen Dinge des Alltagslebens, die ihre Neugierde und Aufmerksamkeit erregen. So finden wir Arbeiten über Trachten, Poesiealben, Monogramme, Handarbeiten, Tassen und Gebäck ebenso wie umfangreichere Untersuchungen über die Torbögen an Ravensberger Bauernhäusern, das bäuerliche Interieur und vor allem die Leinen-Gebildweberei." Zu ihrem 70. Geburtstag hatte der Verein der Volkskundlerin seinen 80. Jahresbericht gewidmet. 1985 trat die Studiendirektorin Gertrud Angermann in den Ruhestand, zuletzt lebte sie im Lutherstift.