Emil Seppmann

Emil Seppmann

* 24.11.1926
† 29.12.2008
Erstellt von Neue Westfälische Zeitung
Angelegt am 16.02.2009
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Trauerfall

13.09.2010 um 11:41 Uhr von Neue Westfälische
Wir, das Team von Network4Art, lernten Herrn Emil Gross zufällig am 12.5.2008 auf dem Emil-Gross-Platz kennen. Holger Sauer montierte seine Emil-Gross-Figur nach mehreren Wochen wieder ab. Am 31.3.2008 wurde die Figur in Gedenken an Emil Gross mit Unterstützung der SPD (vertreten durch Herrn Rainer Brinkmann) und der Stadtverwaltung installiert. Emil Seppmann sprach uns an und erzählte, dass er jahrelang Emil Gross nach Düsseldorf oder Bonn gefahren und in seinem Archiv alte Artikel über E. Gross hat. Herr Seppmann - auch ein Zeitzeuge der Nazizeit - könnte viele Geschichten der damaligen Zeit erzählen. So hatten die Bewohner des Hauses damals Sorge, dass die Nazis ihre Fahne dort hissen würden. Der Vater von Herrn Seppmann hatte daraufhin die SPD-Fahne am Haus sichtbar aufgehängt, sodass die Nazis vorbeizogen und ihr Fähnchen am Arbeitsamt aufhängten. Herr Seppmann erzählte auch ein wenig über seine Krankheitsgeschichte und machte im Mai 2008 noch einen erstaunlich agilen und optimistischen Eindruck, voller Energie und Lebenslust. Wir waren sprachlos, als wir am 3.1.09 in der NW lasen, dass er gestorben ist. Wir trauern mit der Familie! Network4Art.de (Wilfried E. Staemmler, Uwe Pohlmeier, Teresa Sitarek und Holger Sauer)

Trauerfall

13.09.2010 um 11:19 Uhr von Neue Westfälische
Niemand wusste so gut Bescheid wie Emil Seppmann. Er kannte die Verlagsgebäude der Neuen Westfälischen (NW) und den Volkswacht-Komplex an der Arndtstraße wie seine Westentasche. Der langjährige NW-Hausverwalter und gelernte Schlosser ist nach langer schwerer Krankheit wenige Wochen nach seinem 82. Geburtstag im Krankenhaus gestorben. Zwar war er 1991 offiziell in den Ruhestand getreten, doch weil er der Meinung war, dass Arbeit (neben Sauna und gesundem Leben) jung hält, machte er noch das Inkasso bei 60 Abonnenten in der Innenstadt. Seppmanns Wiege stand in der dritten Etage des Volkswacht-Hauses an der Arndtstraße. Sein Vater Heinrich war damals schon seit 1919 Hausmeister. Emils Eltern waren befreundet mit den SPD-Politikern Carl Schreck und Carl Severing, der zwei Jahre lang Chefredakteur der Volkswacht und nach dem Zweiten Weltkrieg Chefredakteur der Freien Presse (FP) war. Seppmann ist mit der Zeitung aufgewachsen, zunächst mit der Volkswacht, dann mit der FP, für die Verleger und SPD-Politiker Emil Groß 1946 die Lizenz erhielt, und ab 1967 mit der NW. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft 1945 kam Seppmann zu der von der britischen Besatzungsmacht herausgegebenen "Neuen Westfälischen Zeitung", die im Volkswachthaus hergestellt wurde. Als sein Vater 1949 starb, übernahm Emil die Hausmeisterei der FP: Reparaturen, Heizung, Abladen der Papierrollen, Reinigungsdienst, Pressen und Verkauf des Altpapiers. Seine erste größere Aufgabe war die Organisation des Druckhaus-Neubaus an der Karl-Eilers-Straße 1952, zehn Jahre später folgte das Druckhaus Sennestadt. Bei der Fusion von FP und Westfälischer Zeitung zur NW erhielt er den Auftrag, Umzüge zu organisieren und eine gemeinsame Hausverwaltung aufzubauen. Lange fungierte er auch als Fahrer, zunächst für Verleger Emil Groß, später für dessen Nachfolger. "Tue recht, scheue niemand", war Seppmanns Devise, der Sturheit nicht leiden konnte, seine Arbeit effektiv in aller Bescheidenheit im Hintergrund verrichtete und seinen Kollegen stets hilfsbereit zur Seite stand. Seppmann hinterlässt seine Frau Hildegard, Tochter Beate und die Söhne Wolfgang und Hans-Dieter mit ihren Familien. (fb)

Gedenkkerze

NW-Trauer

Entzündet am 13.09.2010 um 11:19 Uhr