Wilhelmine Middeke

Liebe Trauergäste,

ich bin als letzter offiziell in Wilmas Familie gekommen, als wir vor gut zwei Wochen ein wunderschönes Hochzeitsfest hier gefeiert haben, das ihr große Freude gemacht hat. Hier möchte ich ein paar Worte, auch im Namen der Familie und nicht zuletzt im Sinne von Wilma, sagen.  

Ich habe Wilhelmine – Wilma – Middeke und ihre Familie vor rund 12 Jahren kennen und lieben gelernt, und auch wenn ich nur in einem kleinen Ausschnitt aus ihrem erfüllten Leben dabei sein durfte, hat sie mich tief beeindruckt: ihre Freundlichkeit, ihre Offenheit, ihre Gutwilligkeit. Sie hatte die Gabe, den Menschen ohne viele Worte tief ins Herz zu schauen, gönnte jedem das Beste und machte mit ihrer Güte die Menschen besser.

Ich habe sie in den letzten Jahren, als sie unter ihrer schweren Krankheit, Operationen und ständigen Schmerzen litt, nicht nur für ihre Tapferkeit, sondern noch mehr dafür bewundert, dass sie sich dieses sonnige Wesen trotz allem bewahrt hatte und immer noch so viel Freude geben konnte. Ermessen konnte ich den 12 Jahren auch, wie viel sie ihren Mitmenschen bedeutet, welch guter Geist sie über ihren geliebten Mann, die Töchter, die Geschwister und die ganze Familie hinaus immer allen war.

Dazu passt, dass sie, selbstlos und bescheiden, eher gesehen hat, was andere für sie taten: wie wunderbar sie damals in Alhausen aufgenommen wurde. Es war ihr wichtig, dass ihre Dankbarkeit für diese einmalige Hilfsbereitschaft, die sie von den Nachbarn und dem gesamten Dorf erfahren hat, hier noch einmal zum Ausdruck gebracht wird. Die überwältigende Anteilnahme, die ihre Familie dieser Tage erlebt, zeigt, wie viel Wilma ihren Mitmenschen gegeben hat.

Heute ist ein Tag voll schmerzender Kälte, aber auch voller Klarheit, Helligkeit und Sonnenstrahlen. In die Trauer über den Verlust dieses geliebten Menschen mischt sich die Dankbarkeit, Wilma gekannt und eine Weile auf dieser Welt begleitet zu haben. Wir werden sie immer in schöner und strahlender Erinnerung behalten.